Sowohl der Echtholzboden Parkett als auch der Kunststoffboden Vinyl stehen bei der Gunst der Einrichtungsliebhaber ganz vorne. Beide punkten mit unbestreitbaren Vorzügen. Vielleicht planen Sie, einen neuen Bodenbelag in Ihrem Zuhause zu verlegen und stehen vor der Frage: „Parkett oder Vinyl?“. Um Ihnen die Entscheidung ein bisschen einfacher zu machen, vergleichen wir ganz grundsätzlich diese beliebten Böden und beleuchten die jeweiligen Vorzüge in Hinblick auf verschiedene Anwendungen, Raumsituationen und Ansprüche.
Parkettboden oder Vinyl: unsere Themen
Wenn Sie auch sicherlich schon viel wissen über die vorgestellten Böden, möchten wir Sie Ihnen trotzdem noch einmal kurz vorstellen.
Parkettboden
Dieser traditionsreiche Holzboden war früher das Privileg der obersten Klassen, ist aber mittlerweile auch für „Normalsterbliche“ erschwinglich geworden. Klar – es gibt immer noch hochexklusive Varianten in Manufakturqualität, doch ein gängiges Fertigparkett erhält man schon erstaunlich günstig. Parkett gibt es in vielen unterschiedlichen Varianten, in diesem Beitrag möchten wir uns auf die beliebteste Variante, das Dreischicht-Parkett alias „Fertigparkett“, konzentrieren. Es besteht aus einer dünnen Nutzschicht bestehend aus einem edlen Holzfurnier. Darunter liegt eine Trägerlage aus Nutzhölzern, ein sogenanntes Gegenzugfurnier als dritte Schicht verleiht dem Parkett seine Stabilität.
Vinyl
Wie auch beim Parkettboden möchten wir nicht die vielen Varianten von Vinyl betrachten, sondern ebenfalls nur das am meisten verbreitete dreischichtige Fertigvinyl oder auch Klick Vinyl. Auch hier gibt es eine Nutzschicht, allerdings aus Vinyl. Die Mittellage bildet meist eine hochverdichtete Holzfaserplatte (HDF), und ein Gegenzug sorgt für die nötige Dimensionsstabilität. Die Dekorschicht kann mit den unterschiedlichsten Designs ausgestattet werden, die Vinyl-Oberfläche erlaubt gleichzeitig ein Prägen von typischen Oberflächenstrukturen passend zum nachgebildeten Naturmaterial wie Holz oder Stein.
Parkettboden
Parkett zeigt die Schönheit des Werkmaterials Holz in all ihren Facetten und Varianten. Durch die Kombinationsmöglichkeiten in Bezug auf Holzfarbe/Farbspiel, holztypischen Details von Maserung über Astlöcher bis (gekitteten) Rissen und die Auswahl der „Sortierung“ (von ruhig bis lebhaft-markant) bis zu Oberflächenbearbeitungen wie Kälken und Räuchern sowie verschiedene Strukturen von glatt bis handgehobelt und die Wahl zwischen Lack und verschiedenen Parkettölen ergibt sich schon rein rechnerisch ein unzählbarer Reichtum an Varianten! Und da haben wir noch gar nicht über die verschiedenen Dielenformate vom Schiffsboden mit kleinen Parkettstäben bis zur großformatigen Landhausdiele geredet. Kurz: Parkettböden decken eine erstaunliche Spannweite von Stilen ab von modern-minimalistisch bis zu rustikal-behaglich. Gleichzeitig hat man immer den Charme eines Naturbodens.
Vinyl
Wie man es auch von Laminat kennt, sind die Möglichkeiten der Dekorgestaltung bei Vinyl prinzipiell unbegrenzt. Es können die unterschiedlichsten Motive abgebildet werden in Verbindung mit einer passenden Oberflächenstrukturierung. Der Löwenanteil besteht aus der Nachbildung von Echtholz-Designs, doch auch exklusive Steinbodenstile lassen sich überzeugend nachbilden. Durch die Technik der Synchronpore bzw. -prägung sind Oberflächenstruktur und dargestellte Naturoptik perfekt aufeinander abgestimmt. Schlussendlich lässt sich nahezu jede Parkettoptik sehr lebensecht nachbilden mit Vinyl.
Beide Bodenbeläge punkten mit einer riesigen Vielfalt an Designs. Wer sich eine Holzoptik wünscht, hat bei Parkett keine Wünsche offen, und durch den Charme eines echten Naturmaterials hat Parkett sicherlich für die Meisten einen größeren Reiz. Rein optisch gesehen, steht Vinyl Parkett in nichts nach – die Top-Ausführungen bieten atemberaubende, naturnahe Designs. Wer auch schicke Steindekore wünscht, etwa für die Küche, greift hier natürlich zu Vinyl.
Parkettboden
Die typischen Parketthölzer wie Eiche, Ahorn, Nussbaum oder Buche zeichnen sich durch eine große Härte aus. Zusammen mit einer entsprechenden Versiegelung, etwa durch Parkettlack, halten Parkettböden durchaus viele Strapazen aus. Geölte Parkettböden wiederum können zwar über die Zeit Gebrauchsspuren bekommen, diese sind aber bei Parkett tatsächlich kein Nachteil, sondern sogar erwünscht. Allerdings benötigt Parkett auch eine regelmäßige Pflege, um nicht über die Zeit unansehnlich zu werden. Ist diese aber gewährleistet, kann man einen Parkettboden über Generationen behalten. Und je nach Ausführungen kann er auch einmal oder sogar mehrfach abgeschliffen und neu aufbereitet werden.
Vinyl
Einer der großen Vorteile von Vinyl ist dessen Robustheit. Sie erhalten Vinyl mit unterschiedlich stark ausgeprägter Widerstandsfähigkeit und Abriebfestigkeit, ausgedrückt in der sogenannten Nutzungsklasse (vereinfacht gesprochen: Je höher, desto die Zahlen ausfallen, desto besser). Die robustesten Varianten können sogar in stark frequentierten Gewerbebereichen und sogar im Industriebereich eingesetzt werden! Eine besondere Pflege ist eigentlich nicht erforderlich, ein regelmäßiges Reinigen reicht aus.
Was die Langlebigkeit betrifft, können beide Bodenbeläge punkten, wenn auch auf etwas unterschiedliche Art und Weise. Parkett muss man regelmäßig pflegen – allerdings lässt sich Reinigung und Pflege kombinieren mit den entsprechenden Mitteln. Parkett kann weiterhin durchaus Gebrauchsspuren bekommen – diese sind allerdings tatsächlich ein begehrtes Feature. Ein „in Würde gealterter“ Parkettboden ist ein echtes Highlight, was man bei Vinyl nicht unbedingt sagen kann. Vinyl wiederum ist extrem robust und taugt – je nach Nutzungsklasse – auch für Hausflur und Küche. Beim nötigen Pflegeaufwand liegt Vinyl vorne.
Ein Parkettboden bietet Wärme und einen schönen Laufkomfort, vor allem edel strukturierte Parkett-Oberflächen bieten dem sinnlichen Barfußläufer ein angenehmes Erlebnis. Was die Wohngesundheit betrifft, kann Parkett als Naturboden ebenfalls überzeugen. Vinyl ist (im Gegensatz zu Laminat) ein wohltuend elastischer Bodenbelag und ist ebenfalls recht warm. Was die Wohngesundheit betrifft, werden mittlerweile nur noch unbedenkliche Weichmacher verwendet – alternativ kann man auch Design-Böden wählen, die komplett ohne das in Vinyl enthaltene PVC und Weichmacher auskommen. Letztere gibt es sogar mit dem strengen Prüfsiegel „Blauer Engel“.
Beide Böden liegen hier ziemlich gleichauf, mit leichten Vorteilen beim Parkettboden.
Schwimmende Verlegung durch Klicksystem
Die Bodenvarianten „Klick Vinyl“ und „Fertigparkett“ bieten einen hohen Verlegekomfort, der den halbwegs erfahrenen Heimwerker vor keine großen Probleme stellt. Dank der praktischen Klicksysteme lassen sich beide Bodentypen schwimmend verlegen, sprich: ohne vollflächige Verklebung. Natürlich steht es Ihnen frei, den Boden trotzdem zu verkleben – dies ist zwar aufwändig, lässt den Boden aber ruhig und fest liegen, was optisch ein Vorteil ist, und der Betrieb zusammen mit einer Fußbodenheizung ist wesentlich effektiver.
Feuchtraumtauglichkeit
Parkettboden
Auch, wenn Sie hier ganz unterschiedlichen Rat hören werden – Parkett lässt sich grundsätzlich auch im Badezimmer verlegen, wenn man bestimmte Grundsätze beachtet. So empfehlen sich Parketthölzer, die nur gering auf Feuchtigkeit reagieren durch Quellen und Schwinden. Die Oberfläche muss geölt sein, und es ist nur eine vollflächige Verklebung möglich und eine fachgerechte Versiegelung der Stellen, wo Feuchtigkeit eindringen kann. Eindeutig eine Aufgabe für den qualifizierten Fachbetrieb! Achten Sie auch darauf, ob der Hersteller das Parkett für den Badezimmereinsatz freigegeben hat.
Vinyl
Ein Vinylboden im Badezimmer ist ebenfalls möglich. Hier gibt es oftmals speziell für Feuchträume konzipiertes Vinyl, z.B. mit einer Trägerplatte mit erhöhtem Quellschutz. Die Trägerschicht ist tatsächlich das potenzielle Problem bei Fertig-Vinyl, denn sie kann aufquellen bei Wasserkontakt. Vinyl selbst macht Feuchtigkeit nichts aus, weshalb auch gerne Massivvinyl oder Rigid-Vinyl für das Bad gewählt wird.
Beide Böden lassen sich sehr gut verlegen durch den Heimwerker. Was die Einsatzorte betrifft, gibt es bei beiden (fast) keine Einschränkungen, wobei das robuste, unempfindliche Vinyl sicherlich universeller einsetzbar ist und weniger von Spezialausführungen und -varianten abhängt. Auch für eine Warmwasser-Fußbodenheizung erhalten Sie sowohl die passenden Parkettböden als auch das passende Vinyl.
Wir hoffen, dass wir Ihnen die Entscheidung zwischen beiden Böden ein wenig einfacher machen konnten. Schlussendlich ist hier natürlich kein Boden objektiv „besser“, sondern es kommt auf den konkreten Einsatzort, Umgebungsfaktoren und nicht zuletzt Ihren Geschmack an – und natürlich auf Ihr geplantes Budget für den neuen Boden. Bei uns vor Ort in Traun bei Linz finden Sie eine große Auswahl an Parkettböden, Vinyl und einen Bodenschauraum, in der Sie die Böden im Original vergleichen und Ihre Rückfragen an unsere kompetenten Bodenberater richten können.
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