Ratgeber: Was macht einen Boden nachhaltig?

Das ökologische Bewusstsein innerhalb der Gesellschaft ist stetig gewachsen, und dies ist auch gut so. Schließlich sehen wir uns einer enormen Herausforderung gegenüber, Planet und Klima bestmöglich zu erhalten. Und neben großen nationalen Anstrengungen ist es auch wichtig, dass jeder einzelne einen kleinen Beitrag leistet! Denn wenn es viele Menschen sind, die so gut es geht auf Nachhaltigkeit achten, hat dies in der Summe einen großen Effekt. Nicht zuletzt steuert die Nachfrage auch das Angebot. Wenn viele nach Fair Trade, Ökologie oder Bio-Qualität fragen, wird der Markt schon aus kommerziellem Interesse darauf reagieren. Wir möchten nun im Folgenden schauen, was einen nachhaltigen Boden ausmacht! Welche Bodenbeläge sind ökologisch? Finden Sie es heraus im Ratgeber von Keplinger in Traun bei Linz.

Nachhaltiger Boden: Unseren Themen


Begriffsklärung: Was heißt überhaupt nachhaltig?

Geht es um das Thema Nachhaltigkeit, denken viele zuerst an das Thema Klimaschutz (mit Schwerpunkt CO2 Emissionen), Umweltfreundlichkeit oder auch Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen. Doch strenggenommen gehören zum Thema Nachhaltigkeit auch die Bereiche Ökonomie und Soziales hinzu! Ein extremes Beispiel: Wenn eine Firma Parkett produziert und dabei Waldarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen beschäftigt und sich durch Korruption und Bestechung Vorteile verschafft, dann kann man das Parkett dieser Firma nicht nachhaltig nennen, selbst wenn das Holz selber absolut umweltfreundlich ist. Nachhaltigkeitssiegel für die Forstwirtschaft wie FSC haben tatsächlich auch die sozialen Bedingungen der Beschäftigten im Blick und nicht „nur“ die Anbaubedingungen für die Bäume.

Unser Fokus: ein umweltfreundlicher Bodenbelag

Wenn auch die Aspekte Soziales und Ökonomie wichtig sind, möchten wir uns im Folgenden auf den Faktor „Ökologie“ konzentrieren. Hier lassen sich folgende Fragen stellen – und wir vergleichen dazu verschiedene Bodenbeläge.


Welche Rohstoffe werden benötigt für den Bodenbelag, und wie nachhaltig sind sie?

Hier geht es darum, wie einfach verfügbar die Rohstoffe sind. Holz für Parkett oder auch Massivholzdielen zum Beispiel wächst stetig nach und ist dadurch erst einmal ökologisch sehr wertvoll. Es sollte aber nicht aus Raubbau stammen! Bei exotischen Hölzern muss man natürlich auch lange Transportwege berücksichtigen. Allerdings ist etwa der Transport auf dem Seeweg auf riesigen Frachtern pro transportierte Tonne oftmals effizienter, als wenn ein LKW 2000 km durch Europa fährt. Übrigens: Für Korkböden müssen nicht einmal die Bäume gefällt werden, sie werden stattdessen geschält. Die natürlichen Korkwälder – vor allem in Portugal – bilden dort ein wertvolles Ökosystem.

Im besten Fall wählen Sie Parkett oder Massivholzdielen mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft der Region: zweifellos eine ökologisch wertvolle Entscheidung! Bei Fertigparkett ist eine Mittellage aus Massivholz ökologischer als eine Holzfaserplatte mit duroplastischen Bindemitteln

Bei Laminat wird zwar ein großes Maß an Holzfasern verwendet, doch hinzu kommen vorwiegend künstliche Harze und Leim. Insgesamt dann doch ein sehr „künstlicher Bodenbelag“. Vinylböden bestehen aus PVC – dieser Kunststoff benötigt unter anderem den knappen, mit einer negativen Klimabilanz behafteten Rohstoff Erdöl. Design-Böden setzen auf alternative Kunststoffe wie etwa Polyurethan (PU), welches weitgehend aus nachwachsenden Rohstoffen wie Rizinusöl und Rapsöl hergestellt wird. Das ist definitiv ein Plus gegenüber Vinyl.

Weitere Fragen zur Produktion:

  • Wie energieaufwändig ist die Produktion des Bodens?
  • Entstehen bei der Produktion Schadstoffe, und wie leicht lassen sich diese sicher entsorgen?
  • Welche Transportwege fallen an im gesamten Prozess?

Wie langlebig ist der Bodenbelag?

Die Langlebigkeit von Ausbaumaterialien bzw. deren Lebenszyklus ist tatsächlich ein wichtiger Faktor. Manche Produkte – etwa aus Aluminium gefertigte im Garten – setzen zwar auf ein Rohmaterial, das energieintensiv in der Herstellung ist, aber durch die hohe Lebensdauer relativiert sich der „Ökofaktor“ bei der Produktion. Hochwertige Parkettböden überzeugen durch eine besonders lange Lebensdauer. Gut gepflegt, staunt man immer noch über den Top-Zustand alter Parkettböden in Burgen und Schlössern. Als „Joker“ lässt sich Parkett nach vielen Jahren oft noch einmal abschleifen und wieder wie neu aufbereiten. Die Dicke der Nutzschicht bestimmt hierbei, ob dies einmal oder sogar öfters möglich ist! Aber da die Verschleißspuren bei Parkett als besonders attraktiv empfunden werden, ist dies gar nicht unbedingt nötig. Parkett oder auch Massivholzdielen gewinnen an Charme und Vintage-Flair, im Gegensatz zu künstlichen Bodenbelägen. Parkett kann also prinzipiell fast unbegrenzt halten: Insgesamt ein deutliches Plus gegenüber den meisten anderen Bodenbelägen! Ein hochwertiger Laminatboden kann auch – zumindest nach Herstellerangaben – bis zu 30 Jahre halten. Als mittlere Nutzungsdauer werden bei Laminat 10 Jahre angenommen. Vinylböden rangieren in vergleichbaren Dimensionen. Die Abriebfestigkeit bzw. die Nutzungsklasse bestimmen die Haltbarkeit, aber auch die Strapazierung während der Nutzung sowie die Frage, ob der Boden fachgerecht gereinigt und gepflegt wird (dies gilt natürlich auch für Parkett).


Lässt sich der Bodenbelag einfach entsorgen oder auch recyceln?

Parkett, Design-Böden, Vinylböden neueren Datums (ca. ab 1993) und Laminat können in Regel ganz einfach über den Sperrmüll entsorgt werden, wobei manche Gemeinden andere Regelungen haben. Sind am Parkett (oder anderen Bodenbelägen) Klebereste, weil es verklebt wurde, muss das Parkett als Sondermüll entsorgt werden. Laminat und Parkett können nicht recycelt werden. Bei bestimmten Vinylböden und Designböden ist ein Recycling möglich! Manche Hersteller haben dazu ein eigenes Recycling-Programm.


Wie wohngesund ist der Boden?

Auch, wenn Nachhaltigkeit und Wohngesundheit nicht dasselbe sind, gibt es oft doch einen Zusammenhang – schon alleine durch das Bewusstsein der Hersteller, dass der ökologisch gesinnte Kunde stets beide Themen „auf dem Schirm hat“. Parkett ist grundsätzlich sehr wohngesund in Hinblick auf potenziell schädliche Ausdünstungen. Bei verklebtem Parkett (statt schwimmend) müssen Sie aber auch einen entsprechend unbedenklichen Parkettkleber verwenden! Auch Design-Böden ohne Weichmacher und andere kritische Inhaltsstoffe gelten als sehr wohngesund. Ein zuverlässiger Indikator sind strenge Prüfsiegel wie der Blaue Engel. Bei Vinyl ist die Bilanz etwas gemischter und stark abhängig vom Hersteller und der spezifischen „Rezeptur“ des Vinyls. So braucht das PVC im Vinylboden zwingend Weichmacher, doch diese können zum Beispiel aus unbedenklichen organischen Rohstoffen bestehen – ganz ohne Phthalate, Formaldehyd, Cadmium oder andere Substanzen. Auch bei Laminat sollten Sie im Zweifelsfall auf entsprechende Auszeichnungen zur Unbedenklichkeit setzen, insbesondere bei schwangeren Frauen und Kindern.


Einen Blick auf die Hersteller

Der moderne, nachhaltig gesinnte Verbraucher schaut nicht nur auf das Produkt und dessen „Ökofaktor“, sondern auch auf den Hersteller dahinter. Erweist sich dieser als glaubhaft ökologisch bewegt, hat dies einen anderen Stellenwert, als wenn es wirkt, als ob eine Firma noch schnell auf den Nachhaltigkeitszug aufgesprungen ist. Wie effizient wird die Energie im Unternehmen verwendet? Setzt der Hersteller gar auf 100 % Ökostrom? Wie steht es um den betrieblichen Umweltschutz, Energiemanagement, Einsatz von Kunststoff-Verpackungen oder das Recycling von Produktions- und Verpackungsmaterialien? Gibt es einen Fuhrpark mit niedrigem CO2 Ausstoß? Achtet das Unternehmen auf hohe soziale Standards, übernimmt es soziale Verantwortung in der Region? Betreibt es wertvolle Initiativen zu Nachhaltigkeitsthemen? Viele Einrichtungsliebhaber wählen ihre Marken und Hersteller auch danach, wie ansprechend sie dessen Auftritt und Handeln empfinden!


Schlussbetrachtung

Zweifelsohne lässt sich das Thema „Boden nachhaltig“ schwer in aller Vollständigkeit behandeln, und viele Aspekte konnten wir nur kurz anreißen. Dennoch hoffen wir, dass wir Sie für die richtigen Fragen sensibilisieren konnten! Insgesamt scheint es, dass ein Parkettboden aus regionalem, zertifiziertem Holz, den Sie viele Jahrzehnte liegen lassen, die beste Ökobilanz verspricht – und dies bei guter Wohngesundheit.
Im Zweifelsfall gilt es, sowohl Produkt als auch Hersteller genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch aus diesem Grund ist es stets sinnvoll, auf echte Markenqualität zu setzen! Eine bekannte Traditionsmarke im Licht der Öffentlichkeit ist eher bestrebt, einen guten Ruf zu wahren und entsprechend tadellose Qualität anzubieten. Fragen Sie ansonsten gerne unsere Bodenberater, wenn es um die Frage nach dem optimalen Bodenbelag für Ihre Vorstellungen geht! Bei uns in Traun finden Sie eine starke Auswahl an Bodenbelägen, ansprechend präsentiert in unseren Schauräumen.