Parkett und Fußbodenheizung: Hintergrundwissen in unserem Ratgeber

Beides ist eine tolle Sache: die Behaglichkeit einer Fußbodenheizung und die natürliche Schönheit eines Parkettbodens! Warum nicht beides miteinander kombinieren? In der Theorie verspricht ein Parkettboden über einer Fußbodenheizung maximalen Wohnkomfort. Doch wie sieht die Praxis aus? Worauf gilt es zu achten, wenn man Parkett über einer Fußbodenheizung verlegt? Gibt es Parkettarten oder auch Holzarten, die sich besonders anbieten? Welche Hürden und Risiken gibt es? Grundsätzlich ist die gute Nachricht: In vielen Fällen lässt sich eine Fußbodenheizung sehr gut über Parkett betreiben! Im Folgenden möchten wir die wichtigsten Aspekte zu diesem Thema aus unserer Erfahrung als Holzhandel, und damit als Spezialist für Holzböden, betrachten.

Parkett & Fußbodenheizung im Keplinger Ratgeber


Welcher Heizungstyp ist geeignet und warum?

Bei der Fußbodenheizung für den Holzboden Parkett sind folgende Faktoren wichtig: eine langsame Wärmeentwicklung und eine niedrige Gesamttemperatur. Dies wird vor allem durch eine Warmwasser-Fußbodenheizung erreicht. Von elektrischen Heizungen raten wir ab, auch wenn man diese nicht pauschal für die Verwendung über Parkett ausschließen kann. Das Problem ist eine sehr schnelle und hohe Hitzeentwicklung, welche beim Naturmaterial Holz zu Schäden führen kann. Allerdings gibt es speziell für Holzböden entwickelten elektrische Fußbodenheizungssysteme, welche durch eine exakte Regulierbarkeit mit Thermostat die passenden Bedingungen für einen Parkettboden ermöglichen wie z.B. eine Begrenzung der Maximaltemperatur. Eine Oberflächentemperatur von 29 °C darf an keiner Stelle des Parkettbodens überschritten werden.

Im Zusammenhang mit Parkett ist eine Warmwasser-Fußbodenheizung durch ihre charakteristische Wirkweise sehr gut geeignet. Gleichzeitig ist sie ein sehr wirtschaftliches Heizsystem.


Welche Parkettarten sind ideal für eine Fußbodenheizung?

Grundsätzlich ist für den Betrieb über einer Bodenheizung relevant, wie gut das Parkett die Wärme der Fußbodenheizung hindurchlässt. Ein geringer „Wärmedurchlasswiderstand“ erlaubt eine schnelle Weiterleitung der Wärme in den Raum. Maximal sollte der Wert bei 0,15 m² K/W liegen. Diesen Wert erreichen Sie sehr gut mit 2-Schichtparkett zum Verkleben dank der geringen Stärke und der Querverleimung, welche das Quellen und Schwinden des Holzes verringern. Mosaikparkett und Hochkantlamellenparkett eignen sich ebenfalls sehr gut. Auch das beliebte Fertigparkett mit einer Stärke von 10-15 mm bietet hier ausreichend geringe Werte. Der Mehrschichtaufbau verringert die Auswirkungen bei wechselnder Temperatur und Luftfeuchtigkeit, etwa eine Fugenbildung. Bei massivem Stabparkett sind die Auswirkungen größer, weshalb dieses nur eingeschränkt empfehlenswert ist. Insgesamt sind kleinere Holzelemente innerhalb der Parkettart stets besser, denn je größer z.B. der einzelne Parkettstab, desto stärker das „Arbeiten“ des Holzes.

Wir empfehlen eine Verklebung Ihres Parketts über der Fußbodenheizung. Dies führt zu einer effizienten Weiterleitung der Wärme, und auch eine Fugenbildung wird dadurch reduziert. Da die vollflächige Verklebung insgesamt viele Vorteile bringt – etwa ein schöneres Oberflächenbild, geringerer Trittschall und bessere Abschleiffähigkeit – legen wir Ihnen dies ans Herz. Eine schwimmende Verlegung wiederum kann zu einer dünnen isolierenden Luftschicht führen, welche den Wirkungsgrad der Fußbodenheizung reduziert.


Welche Holzarten sind am besten, welche eignen sich gar nicht?

Bis auf eine Handvoll Ausnahmen eignen sich die typischen Parketthölzer von Eiche über Nussbaum bis Kirsche sehr gut für die Fußbodenheizung. Buchenparkett und Ahornparkett sind schlecht geeignet, da sie stark auf klimatische Änderungen reagieren. Dunkle Hölzer kaschieren gelegentlich auftretende Risse und Fugen besser als helle Parkettböden. Harte Holzarten sind durch ihre dichte Struktur besonders wärmeleitfähig.

Achten Sie insgesamt darauf, dass in Ihren Innenräumen eine wohngesunde Luftfeuchtigkeit von 45 % bis 60 % herrscht. Dies ist nicht nur für Ihr Wohlbefinden förderlich, sondern vermeidet auch eine übermäßige Fugenbildung oder Schüsselung bei Ihrem Parkettboden. In der kalten Jahreszeit kann es nötig sein, mit einer Raumluftbefeuchtung nachzuhelfen: für Ihr Parkett und für Ihre Gesundheit! .


Tipps für die Parkett-Verlegung über einer Fußbodenheizung

Bei Verlegung über einem mineralischen Untergrund (Estrich) muss dieser ausreichend getrocknet sein. Wurde der Estrich frisch verlegt, sind hier mindestens 3 Wochen zu veranschlagen. Danach wird nach einem strengen vorgegebenen Ablaufplan die Fußbodenheizung aufgeheizt. Viele moderne Heizungsanlagen haben entsprechende Programme bereits eingespeichert. Die genauen Vorschriften für die Verlegung von Holzböden auf einer Fußbodenheizung finden Sie in der Ö-Norm B 2242-7.

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