Fertigparkett oder Massivparkett? Mehr erfahren in unserem Ratgeber!

Der Holzboden Parkett begeistert nicht nur durch seine natürliche Schönheit, sondern auch durch seine Vielseitigkeit, was den Bodenaufbau betrifft. Schlussendlich gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, um aus Holz einen Boden zu erschaffen. Naheliegenderweise ist die Verwendung von massiven Holzstücken unterschiedlicher Form, die auf einem Untergrund fixiert werden, die „Urform“ des Parkettbodens. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wurde irgendwann das Dreischichtparkett entwickelt, welches das edle Holz nur noch als dünnes Oberflächenfurnier verwendet, um darunter ein günstiges Nutzholz als Mittellage einzusetzen. Aus verschiedenen Gründen hat sich Dreischichtparkett alias „Fertigparkett“ auf dem Markt klar durchgesetzt – was aber nicht heißt, dass Massivparkett seine Bedeutung verloren hätte! Im Folgenden werden wir beide Parkett-Varianten genauer anschauen und vergleichen.

Fertigparkett oder Massivparkett: unsere Themen


Fertigparkett im Porträt

Die dreischichtige Parkettform besteht für gewöhnlich aus einer Furnierschicht als Decklage – typischerweise mit einer Stärke von 2,5 mm bis 4 mm. Darunter liegt meist eine Schicht aus Nutzholzstäbchen (z.B. aus Fichte, Tanne und/oder Birke), im rechten Winkel zur Deckschicht verleimt. Ein „Gegenzug“ als dritte Schicht verleiht abermals einen Ausgleich der Kräfte, die üblicherweise bei Holzböden wirken. „Holz arbeitet“ – so sagt man und bezeichnet damit das Quellen und Schwinden als Reaktion auf Änderungen in Bezug auf das Raumklima (Temperatur und Luftfeuchtigkeit).

Bei Fertigparkett werden diese Kräfte weitgehend neutralisiert, um ein Verformen der Parkettdielen zu verhindern. In die Mittellage aus Massivholz wird auch das Klick-Verbindungsystem eingefräst, welches ein einfaches Verklicken der Parkettdielen ganz ohne Leim erlaubt

Im vorliegenden Textabschnitt scheinen bereits die zwei großen Mehrwerte von Fertigparkett auf: Es ist vergleichsweise günstig durch die wirtschaftliche Verwendung des Edelholzes als Furnier, z.B. bei Fertigparkett aus Eiche. Die Klickverbindung wiederum erlaubt auch dem durchschnittlich geübten Heimwerker eine einfache „schwimmende“ Verlegung, ohne den Boden auf dem Untergrund verkleben zu müssen.


Varianten und Besonderheiten von Fertigparkett

Bei Fertigparkett gibt es eine riesige Auswahl an Varianten. Die wichtigsten Unterscheidungsfaktoren sind die folgenden:

  • Holzart: Jedes Holz hat seine ganze eigene Charakteristik. Farbe bzw. Farbverläufe, Maserung, aber auch Risse und Astlöcher bestimmen die Optik. Darüber hinaus spielt auch die Härte des Holzes eine gewisse Rolle für die Strapazierfähigkeit (allerdings nicht so wichtig, wie man als Laie denken könnte – die gängigen Parkett-Holzarten sind alle gut geeignet für die Strapazen des Alltags). Fertigparkett Eiche ist mit Abstand die beliebteste Variante, doch auch andere Holzarten von Nussbaum über Ahorn bis Kirsche haben ihren Reiz!
  • Sortierung: Auch innerhalb derselben Holzart kann es ganz unterschiedliche Dekore geben je nachdem, wie man die Furniere des Parketts auswählt. So kann man auf eine ruhige, gleichmäßige Oberfläche ohne „Makel“ setzen (hierzu zählen rustikale Holzdetails wie Astlöcher, oberflächliche „seichte“ Risse), eine rustikale Sortierung wählen mit lebhaftem Farbspiel sowie vielen Ästen, Rissen etc. – und natürlich jede erdenkliche „Zwischenvariante“ auf der Skala zwischen ruhig und lebhaft.
  • Dielenformat / Dielenoptik: Hier bestimmt die Größe der einzelnen Holzstäbe die Optik. Während beim klassischen 3-Stab-Schiffsboden auf einer Parkettdiele drei Reihen an kurzen, versetzt platzierten Stäben vorhanden sind, gibt es bei der großformatigen Landhausdiele eine vollständige zusammenhängende Furnierschicht. Grundlage hierfür ist natürlich ein entsprechend großes Holzbrett, aus dem das Furnier entnommen wurde. Naheliegenderweise ist es einfacher und günstiger, für kleine Stäbe das passende, fehlerfreie Furnier zu finden als für eine über 2 Meter lange Landhausdiele! Dies erklärt den Mehrpreis für Landhausdielenparkett. Dennoch ist die Nachfrage nach den tollen großen Dielenflächen besonders groß!
  • Oberflächenbearbeitung: Parkett muss nicht einfach glatt sein. Heutzutage schätzt man besondere Bearbeitungen der Oberfläche, die auch den natürlichen Charakter des Echtholzbodens hervorheben. Parkett kann „gebürstet“ sein (eine Bürstung bewirkt die Entfernung weicherer Holzbestandteile und dadurch eine besondere Haptik), handgehobelt oder auch mit markanten Wellen und Strukturen versehen werden – und vieles mehr! Verschiedene Öle und Lacke zur Versiegelung oder auch Räuchern und Kälken können Parkett den letzten Schliff verleihen.
  • Sonderfall Tafelparkett: Bei dieser besonders noblen, prestigeträchtigen Parkettvariante werden einzelne Holzelemente mit verschiedenen Formen zu kunstvollen Mustern auf eine „Tafel“ zusammengesetzt. Oftmals werden sogar verschiedene Holzarten verwendet für besonders spannende optische Effekte. Sogar Ornamente (Intarsien) und Wappen können aus Holz gefertigt werden. Technisch gesehen gehört Tafelparkett zu Mehrschichtparkett und verfügt auch über ein Nut- und Federsystem für die Verbindung, muss aber vollflächig verklebt werden.

Hintergründe zu Massivparkett

Bei dieser traditionellen Parkettvariante gibt es nur eine massive Holzschicht, z.B. Massivparkett Eiche. Dies kann die Form von massiven Holzstäben haben, aber auch andere Formen – etwa hochkant angeordnete Holzlamellen (Industrieparkett) oder zu faszinierenden Mustern zusammengefügtes Tafelparkett. Typischerweise wird die Oberfläche von Massivparkett erst nach Verlegung behandelt. Eine schwimmende Verlegung ist in aller Regel nicht möglich, sondern es muss verklebt werden mit dem Untergrund.


Varianten von Massivparkett

  • Stabparkett: Dies ist zweifellos die beliebteste Variante beim Massivparkett. Einzelne Stäbe mit einer Stärke von 10 mm bis zu 22 mm werden ganz nach Belieben zu verschiedenen Mustern zusammengefügt. Hier gibt es Fischgrät-Stile in verschiedenen Varianten, aber auch weitere Typen vom „englischen Verband“ über „altdeutschen Verband“ bis zu wildem Verband, Würfelmustern oder auch einem „Leiterboden“. Je nach gewünschter Raumwirkung können hier unterschiedliche Stile anbieten – der kundige Bodenberater und -verleger kann hier die verschiedenen Optionen im Einzelnen vorstellen!
  • Hochkantlamellenparkett („Industrieparkett“): Ursprünglich war dies eine besonders günstige Variante bei Parkett, da Restholz aus der Parkettherstellung genutzt wurde. Dünne Holzlamellen werden hochkant verklebt, sodass eine besonders robuste Bodenoberfläche entsteht, die sich auch für Tanzsäle oder Werkstätten eignet. Die lebhafte Optik durch die kleinen Stäbe in Kombination mit der hohen Strapazierfähigkeit erfreut sich auch in Privathäusern zunehmender Beliebtheit.
  • Tafelparkett: Bei dieser besonders noblen, prestigeträchtigen Parkettvariante werden einzelne Holzelemente mit verschiedenen Formen zu kunstvollen Mustern auf eine „Tafel“ zusammengesetzt. Oftmals werden sogar verschiedene Holzarten verwendet für besonders spannende optische Effekte. Sogar Ornamente (Intarsien) und Wappen können aus Holz gefertigt werden.
  • Mosaikparkett: Auch hier werden – wie bei Industrieparkett – Vollholzlamellen verwendet, allerdings werden diese „flach“ verlegt. Trotz einer geringen Stärke von knapp 8-10 mm bietet Mosaikparkett eine hohe Robustheit. Gleichzeitig ist es durch die geringe Stärke perfekt für das Zusammenspiel mit einer Fußbodenheizung.

Übrigens: Auch ein Dielenboden aus massiven Holzbrettern kann prinzipiell als „Massivparkett“ bezeichnet werden, doch viele Holzhändler (uns eingeschlossen) unterscheiden zwischen Parkett und „Massivholzdielen“.


Vorteile von Fertigparkett & Massivparkett im Vergleich

Beide Parkettvarianten bieten grundsätzlich den Charme echten Holzes, welcher Innenräume aufwertet. Fertigparkett erscheint ansonsten als besonders „rationaler“ Bodenbelag. Es ist in der Regel günstiger (durch das Setzen auf ein dünnes Holzfurnier, statt den kompletten Boden aus dem entsprechenden Edelholz zu fertigen). Fertigparkett ist besonders dimensionsstabil durch den Mehrschichtaufbau, und es lässt sich durch die gängigen Klicksysteme sehr einfach verlegen, ohne einen professionellen Fachbetrieb dafür zu benötigen. Ein hochwertiges Fertigparkett lässt sich in seiner Lebensspanne zumindest 1 x abschleifen (bei ausgeprägten Nutzschichtdicken auch öfters).

Ein „Boden für die Ewigkeit“ ist aber Massivparkett, welches dank des komplett massiven Aufbaus mehrfach abgeschliffen werden kann und so mehrere Generationen überdauern kann! Somit ist ein hochwertiges Massivparkett eine echte anhaltende Investition mit stabilem Werterhalt. Die Verlegung von Massivparkett sollte aber ein Fachbetrieb übernehmen, und diese Arbeit ist durchaus aufwändig (Zeit, Kosten, Umstände). Das Parkett kann nicht sofort betreten werden, und der Parkettkleber ist natürlich ein zusätzlicher Kostenfaktor.

Schlussendlich gibt es für beide Parkettarten gute Gründe! Gerne erläutern wir Ihnen diese im Einzelnen – am besten in unserer großen Bodenausstellung bei Ihrem Holzhandel in Traun bei Linz: Keplinger! Hier finden Sie auch eine starke Auswahl an tollen Parkettböden.