Bekanntermaßen können sich Türen unter bestimmten Bedingungen verziehen. Die Folge: Sie lassen sich schwieriger bedienen, Schall- und Wärmedämmung leiden, und – bei Wohnungstüren – auch die Einbruchhemmung wird reduziert. Doch warum verziehen sich Innen- und Wohnungstüren? Und was hat das mit der Klimaklasse von Türen zu tun? Welche Rolle können Wärmeschutztüren spielen? Unser Ratgeber gibt erste Antworten!
In den meisten Türen ist Holz verarbeitet, zum Beispiel in Form einer Röhrenspanplatte. Bekanntermaßen reagiert Holz auf klimatische Einflüsse, vor allem auf Temperaturwechsel und auf eine Veränderung der Luftfeuchtigkeit. Holz dehnt sich aus und zieht sich wieder zusammen. Dies ist bei einem Werkstück oder Bauelement aus Holz dann ein geringes Problem, wenn es sich im Ganzen verändert. Herrschen jedoch an Vorder- und Rückseite einer Tür unterschiedliche Bedingungen, dann kommt es zu einer einseitigen Veränderung: die Tür verbiegt sich – oftmals verbleibt sie dann in diesem Zustand! Eine hohe Klimaklasse bedeutet, dass sich die Tür auch bei stark unterschiedlichen Bedingungen an Vor- und Rückseite nicht verzieht: sie ist klimastabil.
Klassischerweise ist die Problemquelle ein besonders kalter, anschließender Raum oder auch ein angrenzender Hausflur beim Wohnungseingang. Auch die Luftfeuchtigkeit ist bei Wohnbereichen in der Regel höher als in ungenutzten Räumen. Da man in der Regel nicht nur eine maßhaltige Tür möchte, sondern auch einen Schutz vor eindringender Kälte, sind Klimatüren oft auch Wärmeschutztüren. Beliebte Einsatzorte sind der direkte Anschluss an eine Garage, auf dem ausgebauten Dachboden mit ungenutzten, kalten Räumen oder auch als Kellertür.
Somit gibt es zwei Arten von Wärmeschutztüren: als Funktionstür für den Innenbereich oder als speziell ausgestattete Wohnungstür. Vom Design bzw. Dekor her können sie wie reguläre Türen gestaltet sein.
Bei Innen- und Wohnungstür kommen die Klimaklassen a bis c zum Einsatz.
Hier darf die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen dauerhaft maximal 5°C betragen, die
Differenz bei der Luftfeuchtigkeit 20%. In weitgehend gleichmäßig klimatisierten Innenräumen reicht diese Klasse aus.
Hier liegt die maximale Temperaturdifferenz zwischen innen und außen bei maximal 10°C (Differenz bei der Luftfeuchtigkeit 35 %.) Setzen Sie diese bei erhöhten klimatischen Beanspruchungen im Innenbereich ein, etwa zu kühlen Schlafräumen oder auch beim Kellerabgang. Auch der Zugang zu einem gut klimatisierten Hausflur bzw. Stiegenhaus ist damit möglich.
Diese leistungsstarken Türen meistern eine Temperaturdifferenz von 20 °C und einen Unterschied von 55 % bei der Luftfeuchtigkeit. Nutzen Sie diese Klimaklasse beim Zugang zum kalten Hausflur auch zu ungedämmten Bereichen auf dem Dachboden.
Unsere Empfehlung: Wählen Sie im Zweifelsfall lieber die bessere Klimaklasse, wenn die klimatischen Beanspruchungen an der Grenze liegen. Oft genug unterschätzt man die klimatische Belastung – besonders bei der Haustür in einem nicht geheizten Stiegenhaus.
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